SPRECHCOACHING, denn Stimm-Führung ist Selbst-Führung – und das tut gut!
Das hört sich so trivial und banal an – ist es nur nicht! Denn ausatmen bedeutet, dass wir locker lassen, die Hab-acht-position aufgeben. Das geht jedoch nur, wenn wir – bzw. unser Steinzeitgehirn, das doch zu ca. 95% unseres Lebens bestimmt (Achtung! hier steckt auch schon wieder das Wort Stimme drin!) – sich sicher fühlt, keine Gefahr wittert und „auf dem Sprung“ sein möchte, um uns, unsere Körper zu retten und aus der bedrohlichen Situation zu fliehen.
Leider können wir unser so altes Steinzeitgehirn nicht direkt umprogrammieren, dass es nicht immer in unserem Leben um Leben und Tod geht – tja, wir wissen, Interpretationen sind ja individuell und unterschiedlich. Also ist es wieder unser Job, uns und unser Steinzeitgehirn zu beruhigen. Denn verrückterweise wenn wir ausatmen, glaubt unser Steinzeitgehirn, wir sind in Sicherheit (denn sonst hätten wir ja nicht ausgeatmet – glaubt es) und prompt stellt es die Stresshormonproduktion ein…
Bewusst unser Unterbewusstes beeinflussen – manchmal geht das
Wir haben ein autonomes, eigenständiges Nervensystem mit zwei Haupt-Nervensystemen, die uns, unser Leben, unsere Energieversorgung in vielen Richtungen steuert.
Das sympathische Nervensystem stösst bei inneren Alarmsignalen, der individuellen Interpretation von Gefahr sofort Stresshormone Adrenalin und Cortisol etc. aus, das versorgt uns sofort mit Energie, Herzschlag nimmt zu, Pulssequenz erhöht sich, Muskeln werden mit Sauerstoff versorgt, damit wir FLIEHEN können oder Energie zum KÄMPFEN haben. Oder der TOTSTELLREFLEX wird wird aktiviert, als Lösungs-Überlebensvariante.
Das ist supernett von unserem Steinzeitgehirn als Rettungsgeschenk gemeint – leider nur bei jeder verbalen Kommunikationssituation absolut kontraproduktiv! Da passt wieder mein Lieblingswort: SCHADE!
Doch wir haben auch ein parasympathisches Nervensystem, das uns runterfährt und lockert.
Der Hauptnerv des parasympathischen Nervensystems ist der Vagusnerv. Den aktivieren wir, wenn wir ausatmen. Es kann so einfach sein, ist nur so im Stress so herausfordernd! Er zieht sich durch den gesamten Körper und auch durch unseren Stimmapparat. Deshalb ist auch jede Nervenanspannung, jedes Gefühl, das sich auf Nervenebene zeigt, in unserer Stimme zu hören.
Also haben wir bewusst, mit unserem Unterbewusstsein zu reden, agieren, es umleiten etc. Die Lösungsmöglichkeit ist: gegen den inneren Reflex, alles anzuspannen, als Flitzebogen agieren zu können, bewusst die Spannung aufzulösen und AUSZUATMEN. Fangen wir es an … HHH!
SPRECHTRAINING-TIPPS super.simpel.effektiv.
- Ausatmen beruhigt unser eigenes Nervensystem – wenn wir es (nicht übertrieben) hörbar machen, kann es unser Gegenüber lockern und angespannte Stimmungen auflösen
- Ausatmen, kann angespannte Stimmungen auflösen und unser Gegenüber lockern (wenn wir es nicht übertreiben – hier ist Fingerspitzengefühl für die optimale Situation gefordert)
Nach dem Wissen, kommt das Tun – so primitiv es sich anzuhören vermag! Viel Experimentierfreude dabei!
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